Purpose Führung. Wirklich?

„Die zwei wichtigsten Tage in deinem Leben sind der Tag, an dem du geboren wirst, und der Tag, an dem du herausfindest, warum.“ Mark Twain 

Der Ausgangspunkt der Aussage ist, dass wir alle eine Lebensaufgabe haben, auch wenn diese uns manchmal lange Zeit verborgen bleibt.

Der Arbeitsplatz kann hier eine Lösung bieten, und das Konzept der purpose Führung will hier die letzten Jahre drauf einspielen. 

Nicht ohne Grund. Denn wenn wir unsere Arbeit als sinnvoll erleben, arbeiten wir nicht nur fleißiger und effizienter, es scheint auch besser für unser Wohlbefinden zu sein.

Aber was ist eigentlich mit purpose Führung gemeint? Ist das nicht ein Pleonasmus, wie der runde Ball? Ist der Purpose nicht bereits im Konzept von Führung eingebettet, wie beim Ball, der per Definition rund ist?

Die Wörterbuchübersetzung „Zweck“ deckt sicherlich nicht die Bedeutung von Purpose ab. Der Begriff „Purpose“ bezieht sich vielmehr auf einen „Auftrag“ oder eine „Berufung“ aus einem inneren Antrieb, der eng mit der eigenen Identität und dem eigenen Wesen verbunden ist.

Von dem was Führung für uns bedeutet haben wir im Allgemeinen ein klares Bild. „Moderne“ Führungskräfte stimulieren und inspirieren aus einer inneren Überzeugung heraus. Mehr als 30 Jahre „Forschung“ unter meinen Kunden bringen oft ähnliche Namen hervor, wie Dr. Martin Luther King, Nelson Mandela, Mahatma Gandhi und, in jüngster Zeit, Desmond Tutu. Menschen mit einem klaren Auftrag.

Die Tatsache, dass die Eloquenz des Begriffs „Führung“ ohne das Adjektiv „purpose“ erodiert ist, hängt zweifellos mit der Spannung zusammen, in der sich die Führungskräfte moderner Organisationen befinden. In vielen Fällen ist die Existenzberechtigung (oder der Purpose) der Organisation dem Überlebensinstinkt und dem Gewinnstreben gewichen und von Führungskräften wird erwartet diese Ziele weiterzuverfolgen. 

Es erfordert den Mut einer Führungskraft, in diesem Zusammenhang aus deren persönlicher Berufung heraus zu wirken. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass der persönliche Auftrag mit dem Überlebenswillen der Organisation kollidiert. Denn auf den eigenen Auftrag zu hören, bedeutet ungemütliche Fragen zu stellen und das anzuschneiden, was höchst nötig ist.

„The Good Ancestor, How to Think Long Term in a Short-Term World“ von Roman Krznaric (2020) geht nicht nur eindringlich auf diese Fragen ein, sondern macht auch deutlich was passieren muss.

Krznaric sagt, dass wir – die reichen Länder – die Zukunft kolonisiert haben, indem wir sie wie einen fernen Außenposten behandeln, an dem wir unsere ökologischen und technologischen Risiken abladen können. Künftige Generationen sind von Natur aus machtlos, sie haben kein Mitspracherecht bei dem, was sie von uns erben. Unser Erbe ist ihr Ausgangspunkt, so wie wir auf dem Erbe unserer Vorfahren aufbauen mussten, dem konstruktiven, wie den landwirtschaftlichen und medizinischen Entdeckungen, wie auch dem zerstörerischen, wie der Aggression und Verschleppung. Kurz gesagt, Krznaric rät uns, über die Folgen unseres Handelns für künftige Generationen nachzudenken. Shareholder-Value und kurzfristiges Denken müssen abgeschafft und durch ein Denken über sieben Generationen hinweg ersetzt werden.

Das ist nun wirklich ein Auftrag!

Führung braucht kein Adjektiv, sondern verlangt Verantwortung. Wahre Führungskräfte übernehmen die Verantwortung für die zukünftigen Auswirkungen ihres eigenen Handelns, des Handelns ihres Teams und/oder ihrer Organisation!

Diese wiederentdeckte Führung erfordert daher den Mut, Dinge anders zu machen. Anstatt sich Ziele zu setzen durch von der Gegenwart in die Zukunft zu planen, sollte man rückwärts planen, von der Zukunft in die Gegenwart…

Es mag sich zunächst seltsam anhören, aber die Planung aus der Zukunft heraus ist uns nicht fremd. Wir machen das mehrmals pro Woche. Vor einer Besprechung um 8 Uhr am nächsten Morgen stellen wir beispielsweise den Wecker, und berechnen rückwärts wann wir aufstehen müssen. Mit den Ausgangspunkt der Ankunftszeit planen wir rückwärts: die Reisezeit, die Zeit für die brauchen um fertig zu sein das Haus zu verlassen (duschen, anziehen, frühstücken, usw.)…

Lass uns also Führung neu bewerten, indem wir wirkungsvolle Fragen stellen, Fragen wie: „Wie möchte ich (oder wir, als Team oder als Unternehmen) von zukünftigen Generationen in erinnert werden?“ „Wie sollen sie unser Erbe beurteilen?“ „Nach welchen Werten wollen wir handeln?

Möchten Sie das weiter durchdenken? Bitte kontaktieren Sie uns über info@poweredbymeaning.eu

Picture: Kristopher Roller 

Teams sind die Antwort auf die komplexen Fragen unserer Zeit.

Doch auch die Teamarbeit an sich ist schon komplex …

In einer von Konkurrenz geprägten Welt gibt es Wettbewerb zwischen und innerhalb von Teams. 

„Ist ja nicht verkehrt“, könnte man denken. Schließlich ist der Wettbewerb eine wesentliche Triebfeder des Erfolgs!

Stimmt! Solange der gemeinsame Fokus auf der Teamleistung bleibt!

Allerdings artet der Wettbewerb oft in einen internen Ellenbogen Streit aus, in dem die Mitglieder sich gegenseitig ausmanövrieren, und mehr auf den eigenen, als auf den Erfolg des Teams ausgerichtet sind. Das Wir-Bewusstsein der gegenseitigen Ergänzung sowie die gegenseitige Aufmerksamkeit und Achtung gehen verloren.

Hier ist die Perspektive gemeinsamer Werte und Ziele verschwunden und die Aufmerksamkeit und Energie haben sich von einem externen zu einem internen Fokus verlagert. Der Fokus auf gemeinsame Ergebnisse ist verloren gegangen und der Wettbewerb ist kontraproduktiv geworden!

Wie anders würde ein Team funktionieren, wenn die interne Dynamik den Prinzipien des Improvisationstheaters folgen würde: 

– Wähle eine Position neben, anstatt gegenüber dem Anderen. Sage ‚Ja, und…‘ (anstelle von ‚Nein, aber…‘)

– Wir lösen das Problem gemeinsam!

– Wir lassen uns gegenseitig strahlen!

– Fehler zu machen ist Teil der Sache. Wir sind gemeinsam für sie verantwortlich. 

Voraussetzung dafür ist, dass die Mitglieder die gleiche Einstellung zum Team haben, dass sie die Daseinsberechtigung des Teams, das Warum und Wozu der Existenz, teilen und leben. Mit anderen Worten, wenn die Mitglieder an ihre gemeinsame Identität und Bedeutung glauben. 

Wenn das Team auf der Grundlage dieser verbindenden Werte arbeitet, kommen individuelle Kompetenzen und Perspektiven zum Tragen, und die ergebnisorientierte Ausrichtung wirkt als Wachstumsbeschleuniger, sowohl für die einzelnen Mitglieder als auch für das Team als Ganzes.

Kontaktieren Sie uns, wenn Sie das Potential Ihres Teams besser nutzen wollen.

Dein mentaler Booster

Auch wenn wir diese Welle kommen sahen, müssen wir jetzt wieder nach den sonnigen Momenten in diesen dunklen Tagen suchen.

Wenn wir auf uns allein gestellt sind, sind wir oft mit uns selbst und unseren Mustern im Zwiespalt. Wir sind wütend und enttäuscht von uns selbst und der Welt.

Manchmal trifft es uns unerwartet. Ein plötzlicher Abschied, eine überraschende Entlassung, eine unerwartete Krankheit, eine weiter Welle… 

Manchmal entsteht es schleichend. Mit einer zunehmenden Anzahl von Konflikten, einem Gefühl der Isolation, dem Gefühl von Burn-out oder Bore-out…

Wie auch immer, die Vergangenheit, Erwartungen und Verpflichtungen fühlen sich mehr und mehr wie ein Gefängnis an.

Du merkst, dass Du so nicht mehr weitermachen kannst oder willst. Plötzlich funktioniert es für Dich nicht mehr … das Leben scheint mehr und mehr ein Überleben zu sein.

Vielleicht ist es an der Zeit, Dich neu zu erfinden. Zeit für Deinen mentalen Booster! 

Mit etwas Abstand zu Dir selbst und Deiner Situation siehst Du die Welt aus einer anderen Perspektive, und wird sie anders aussehen.

Und wie man nach außen hinausschaut, hat Auswirkungen darauf, wie man nach innen hineinschaut, und wie man sich selbst sieht.

Eine Neueichung der Wahrnehmung und Wertschätzung Deiner Situation macht Dich zu einem anderen Menschen. 

Lass uns einsetzen auf einen neuen Anfang, einem bei dem die Vergangenheit nicht bremst, sondern eher beschleunigt.

Mit neuer Energie den wirklich eigenen Weg wählen! 

Als existenzieller Coach und Logotherapeut begleite ich Dich auf Deinem Weg.

Unsere Rolle(n) spielen

Jeder von uns wurde „in diese Welt geworfen“. 

Niemand hatte ein Mitspracherecht hinsichtlich des Ortes und des Zeitpunkts seiner Geburt, noch des ethnischen und soziokulturellen Hintergrunds seiner Eltern. Wir müssen damit leben und das Beste daraus machen….

Dennoch haben wir alle die Fähigkeit, uns von uns selbst zu distanzieren, und das Bewusstsein unserer Identitäten und den damit verbundenen Rollen und (Un-)Möglichkeiten zu entwickeln. 

Auch wenn Selbstdistanzierung, durch unsere individuellen Ausgangspunkte, für den Einen sicherlich schwieriger ist als für den Anderen.

Kierkegaard sagt, dass das Leben vorwärts gelebt, aber rückwärts verstanden wird. Das ist natürlich richtig, bedeutet aber nicht, dass das Leben nur improvisiert gelebt werden kann.

Oft setzen wir uns Zielen ist, um dem Leben und den verschiedenen Rollen, die wir darin spielen (wollen), eine Richtung zu geben. Die Lebenserfahrung lehrt uns jedoch, dass es einen Zeitpunkt gibt, an dem wir unsere Rollenerfüllung in Betracht ziehen, sie bewerten und uns fragen, ob die Summe unserer Ziele zu der Rolle geführt hat, die wir im Leben spielen wollten.

Als Eltern sehen wir schließlich, was aus unseren Kindern geworden ist und welche Bindungen sie zueinander haben; als Einwanderer betrachtet man seinen Integrationsprozess; als Erwachsene kann man sehen, was für ein Schüler man gewesen sind; als Rentner bewerten man seine Rolle als Kollege oder Führungskraft.

Aus diesen Gründen konzentrieren wir uns in der Logotherapie & Existenzanalyse stark auf Werte und weniger auf Ziele. Dies beruht auf dem Ausgangspunkt, dass wesentliche Ziele ihren Ursprung in unseren (oft unbewussten) Werten haben.

Je mehr wir uns dessen bewusst sind, was für uns wesentlich ist, unserer Werte, desto besser können wir unser Leben und die Rollen, die wir darin spielen wollen, (vorwärts) gestalten so dass wir (rückwärts) feststellen können, dass wir sie zumindest bewusst gespielt haben. 

Auf diese Weise hoffe ich als Logotherapeut eine bewusste und verantwortungsvolle Lebensweise zu unterstützen.Bitte kontaktiere mich, wenn Du die Besetzung Deiner Rollen besprechen möchtest.

Ein neuer Porsche (…) hat noch nie zu einem sinnvollen Leben beigetragen

Der Wunsch nach einem glücklichen und sinnvollen Leben birgt die Gefahr, dass wir im Glücklichsein einen Sinn suchen.

Hm?

Was ist denn der Unterschied zwischen Glück und Sinn?

Dass Glück nicht käuflich ist, mag eine offene Tür sein. Viele Käufe sind jedoch von dem Wunsch beseelt, sich einen Moment lang glücklich zu fühlen. Das schöne Kleid, die coole Uhr, das Eis … was auch immer.

In einer Zeit, in der jeder seines eigenen Glückes Schmied ist und wir ständig unsere Existenz zur Schau stellen, geraten wir schnell in den Wettlauf „Wer ist hier denn am glücklichsten“? 

Egal, wie sehr wir es uns wünschen, Glück lässt sich nicht planen. Vielmehr ist sie ein Nebenprodukt der Momente, in denen wir wirklich in etwas vertieft sind.

Wenn wir uns zu viel wünschen, können wir nicht finden, was wir wirklich brauchen.

Während Glück sich mehr auf das eigene Ich, auf Bekommen und Haben konzentriert, ist Sinn auf Geben, auf die Beziehung zu etwas, zu anderen und zum anderen ausgerichtet. 

Sinn entsteht nicht, wenn wir bekommen, was wir wollen, sondern wenn wir unsere Werte leben und auf der Grundlage relevante Ziele verwirklichen. Sinn entsteht nicht in uns, sondern zwischen uns und etwas oder jemand anderem.

Victor Frankl sieht Sinn als etwas Objektives. Sinn entsteht, wenn wir auf der Grundlage unserer Werte eine Veränderung in der Welt bewirken. Ganz gleich, wie klein oder groß sie sein mag.

In der Logotherapie und Existenzanalyse arbeiten wir mit Deinen Werten, um aus Deinem wahren Wesen heraus zu funktionieren und das tun zu können, was Dich letztlich glücklich macht.